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III. Bridge: Brachzeit – Kirchen-Sabbat



1. Wer hat noch Kraft für einen revolutionären Schritt?

Herausforderungen also? Mehr als genug! Ideen? Ebenfalls! Wer aber hat Zeit? Wer hat noch Kraft? Wer hat Reserven genug, um sich zu wandeln? Wer hat Energie, um zu verwirklichen, was wir als notwendig erahnen, was sich uns als lustvoller Funke andeutet? Wie soll die Lust wieder Feuer fangen? Wie Energie und Freude in unsrer Kirche in vielfältige Projekte hinein überborden? Allein durch eine kontinuierliche Anpassungsarbeit wird es wohl nicht gehen. Es wird nicht gehen, ohne den Mut zur Diskontinuität, zum Bruch. Zu radikalen, ja möglicherweise revolutionären Schritten (vgl. Lernebene III bei Gregory Bateson).


2. Exnovation: Raum für Neues schaffen

Ich stelle mir eine Kirche vor, die selbstkritisch ihr Denken und Tun infrage stellt. Jede und jeder einzelne in ihr. Jedes Amt und jede Instanz. Jeder Ort und jede Ebene. Ohne die Verantwortung abzuschieben. Ich stelle mir eine Kirche vor, die zu dem Schluss kommt, dass sie das Schiff für die veränderten Wetterlagen und Gewässerzustände – bei unvermindert voller Fahrt – nicht umzubauen in der Lage ist (vgl. anders Otto Neurath). Ich stelle mir eine Kirche vor, die sich zu besinnen sucht, weil sie nicht weiss. Weil sie die Wahrheit des nächsten Schrittes erst sucht. Eine Kirche, die darum eine Brachzeit ausruft. Die, um herauszufinden, wie es neu zu denken und zu handeln gilt, das alte Denken und Handeln erst einmal aussetzt. Zumindest teilweise. Mit dem zweifachen Ziel: Kraft zu schöpfen und Raum für Neues zu schaffen (s.o. II.1.f. zur Exnovation).


3. Ein Pfad zur Erneuerung: Brachzeit – Gesprächszeit

Nicht das noch unbekannte Neue zeigt sich in dieser Vorstellung. Aber vielleicht ein Pfad. Sicher, voller Unwägbarkeiten. Mit Widersprüchen und Unmöglichkeiten. Aber ein Pfad ins Konkrete: Nach einem gemeinsamen Entscheid für eine Brachzeit, dient ein erster Schritt der Aushandlung. Was alles soll, kann, muss aufhören? Alles überall gleich? Wohl eher lokal unterschiedlich. Ein zweiter Schritt setzt dann den grossen Halt, die eigentliche Brachzeit um. Nichts darf in dieser Zeit die aufgegebenen Aktivitäten ersetzen. Nichts? Garnichts! Oder doch: Nichts, ausser weiterer Besinnung und vor allem – Gespräch. Es gibt wohl nichts, das uns unseren Standort, unsere Identität und unsere Weiterentwicklung klarer vor Augen führt wie die Begegnung mit anderen (vgl. Martin Buber). Nichts kann die authentische Begegnung im Gespräch (im Zuhören wie im sich Zeigen) überbieten in ihrer offenbarenden und heilenden Kraft. In einem dritten Schritt sollen die gewonnenen Eindrücke gesammelt, gebündelt, besprochen und diskutiert werden: Was haben wir entdeckt? Wie könnten das neue Denken und Handeln aussehen? Ein vierter Schritt soll erste Versuche und Erprobungen das Licht der Welt erblicken sehen. Wenn auch nicht, ohne weiterhin Freiräume zu belassen. Zu weiterer Besinnung. Zu Gespräch, Aushandlung und Erprobung …


Übersicht

1. Wir produzieren die Katastrophe

2. Wir haben keine Chance: Ergreifen wir sie!


II. Verses: Für eine Innovationsexplosion!


III. Bridge: Brachzeit – Kirchen-Sabbat! 1. Wer hat noch Kraft für einen revolutionären Schritt?

2. Exnovation: Raum für Neues schaffen

3. Ein Pfad zur Erneuerung: Brachzeit – Gesprächszeit


IV. Chorus: Evangelium? 1. Wie das Evangelium leben?

2. Imperative prägen unsere Kirchen – Zuspruch leben?

3. Evangeliums- und Innovationsexplosion


1. Wir halten das Kirchen-Gefährt auf dem Weg

2. Eine wundersame Wegverlängerung

3. Trost und Hoffnung?



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