1. Wir produzieren die Kata-Strophe
Wir[1] produzieren gemeinsam eine Katastrophe. So oder so. Entweder tun wir es unbewusst. Dann geschieht es schleichend. Dann bleiben wir einfach in den herkömmlichen Mustern und gehen die eingeschlagenen Wege weiter. Dann verwalten wir den immer kleiner werdenden Rest an Ressourcen zu Ende. Oder wir tun es bewusst, offen und mutig: Indem wir eine radikale Wende einleiten. Also: Schaffen wir sie doch selbst, die Kata-Strophe. Schaffen wir doch einen Bruch zur Vergangenheit. Lassen wir die Zukunft beginnen! Jetzt!
2. Wir haben keine Chance. Ergreifen wir sie!
Die Gesellschaft mag sich ändern. Schon immer oder erst jetzt. Kontinuierlich oder in Brüchen. Langsamer oder schneller. Überall gleich oder lokal unterschiedlich. Unser Einfluss auf diese Veränderung mag theoretisch gegen null tendieren. Quasi inexistent sein. Unsere Reaktion aber, unsere Antwort darauf, unsere Teilnahme an dieser gesellschaftlichen Bewegung, bleibt unsere Aufgabe und Verantwortung. Sie liegt in unseren Händen. Als unser Beitrag, als unsere Variante. Als Teil, der wir selbst sind, von dieser Veränderung. Oder – unangepasster – als Twist, als Dreh. Als weiterer Spin, den wir ihr durch unsre Antwort geben und mit der wir sie weiter verändern.
Also was jetzt? Haben wir Einfluss oder haben wir keinen? So einfach ist das nicht. Wir haben Einfluss. Einerseits. Als soziales Gebilde. Auch als Einzelne. Unsere Reaktionen haben das Potential, durch die Antworten anderer verstärkt zu werden. Eine Schwarmbewegung auszulösen. Geltende Diskurse, Muster und Trends aufzubrechen. Zumindest lokal. Anderseits: Dieses Potential lässt sich nicht einfach so anzapfen. Wir müssten unseren eigenen Diskurs ändern: Unser Verständnis der Lage, unsere Erzählung, unsere Kommunikation, unsere Antwort auf die Veränderungen. Wir müssten uns neu erfinden. Uns an den eigenen Haaren aus dem breiten Strom ziehen. Das klingt anstrengend, nein, unmöglich! Also doch kein Einfluss! Sozusagen keine Chance. Und auch deshalb: Ergreifen wir sie!
[1] «Wir» meint alle, die offiziell Verantwortung tragen in der reformierten Landeskirche. Auch diejenigen, die Verantwortung übernehmen, denen es nicht gleich ist, wie ihre Kirche gestaltet wird und wie sie sich weiterentwickelt. Und eigentlich auch alle anderen. Alle, die zur reformierten Kirche gehören.
Übersicht
1. Wir produzieren die Katastrophe
2. Wir haben keine Chance: Ergreifen wir sie!
II. Verses: Für eine Innovationsexplosion!
III. Bridge: Brachzeit – Kirchen-Sabbat! 1. Wer hat noch Kraft für einen revolutionären Schritt?
2. Exnovation: Raum für Neues schaffen
3. Ein Pfad zur Erneuerung: Brachzeit – Gesprächszeit
IV. Chorus: Evangelium? 1. Wie das Evangelium leben?
2. Imperative prägen unsere Kirchen – Zuspruch leben?
3. Evangeliums- und Innovationsexplosion
1. Wir halten das Kirchen-Gefährt auf dem Weg
2. Eine wundersame Wegverlängerung
3. Trost und Hoffnung?
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